Das Gebäude ist das sichtbare Zeichen einer kirchengeschichtlichen Entwicklung des 19. Jahrhunderts in Preussen und hatte schon immer eher Symbolcharakter als tatsächlichen Bedarfswert. Der preussische König Friedrich Wilhelm III hatte 1817 aus Anlass der 300. Wiederkehr des Thesenanschlags in Wittenberg durch Martin Luther die Vereinigung der beiden protestantischen Konfessionen in Gang gesetzt.
Im Rheinland – insbesondere in Langenberg – war dies ein jahrzehntelanger Prozess. Durch die besondere Grenzsituation zwischen „Bergisch-Langenberg“ und „Märkisch-Langenberg“ kam es hier erst 1875 zur Vereinigung der Reformierten und Lutheraner – zur Evangelischen Kirchengemeinde Langenberg.
Der Bau einer weiteren – neuen – evangelischen Kirche in Langenberg sollte ein deutliches Zeichen für diese Vereinigung setzen. Deshalb wird sie noch heute in Langenberg als die „Neue Kirche“ bezeichnet.
1877 erging der Auftrag zur Planung an Julius Carl Raschdorff (1823 – 1914), der die Kirche im neugotischen Stil mit an die Romantik anknüpfenden Rundbogenfenstern erbauen ließ. Dieser hervorragende Architekt war zu der Zeit Stadtbaumeister in Köln. Als Dom-Baumeister schuf er später auch den berühmten Berliner Dom.
Seit Ende der 1970er Jahre wurde die unter Denkmalschutz stehende „Neue Kirche“ nicht mehr für gottesdienstliche Zwecke genutzt. Nach fast 10-jähriger Restaurierung wurden im Frühjahr 2001 die Voraussetzungen geschaffen, das attraktive Bauwerk für geschäfliche, kulturelle und private Ereignisse als „EventKirche“ zu nutzen.